Gerade wähnt man sich noch im Epizentrum der Dummheit, nämlich in Wien – da kommt schon eine geniale Idee daher: Freundin F. widmet ihre Wohnung in ein Café Ungeimpft um. Weil in Österreich gibt es einen Lockdown für Ungeimpfte, sie dürfen leider nirgendwo mehr hin, außer zu F. Der Herr Mückstein, Gesundheitsminister, will mit diesem Lockdown das Gesundheitssystem retten, das im Wesentlichen aus der Firma Vamed besteht, die fast alle Krankenhäuser Österreichs betreibt.
Die Vamed gehört natürlich einem amerikanischen Turbo-Kapitalismus-Konsortium. Eine Krankenschwester muckte gestern auf, sie wolle eigentlich Menschen retten und nicht das Vamed-gewinnorientierte Gesundheits-System. Und sie hätte das zielführender gefunden, wenn statt Millionen für Masken und Tests auszugeben, die Kollegen Krankenschwester und Krankenpfleger einmal eine klitzekleine Gehaltszulage bekommen hätten.
Ja, das nennt man Trans-Humanismus, wenn Systeme gerettet werden und nicht Menschen. Vielen Leuten ist das anscheinend recht.
Meiner Freundin F. natürlich nicht. Im Café Ungeimpft gibt es Kunst und Kultur, demnächst eine Ausstellung von Georg Wagenhuber. Er zeichnet Zigarettenpackungen aus den Tagen, wo der Mensch noch wichtiger war als das Gesundheits-System. Es gibt auch keinen Impf-Striptease, niemand muss lügen, wenn er reinkommen will. Sollten Sie Interesse haben, Ort und Termine, wenden Sie sich vertrauensvoll an die Zufallsproduktion.
Die denkt derweilen an die Goldenen Tage, wo es in der christlichen Seefahrt hieß: Frauen und Kinder zuerst.
Ja, oui : Es gibt Katastrophen, aber die Zukunft ist wichtiger: Jugend und Reproduktionsfähigkeit können zementierte Verhältnisse verändern.
Heute ist uns dieses Denken abhanden gekommen. Heute heißt es: Alte und Demente zuerst. Da kann man Gesundheitssystemtheoretisch den meisten Profit rausholen.
Zum Schluss noch eine Schautafel des RKI über die irre Gefährlichkeit, ganze Landstriche ausrottende Corona-Krankheit. Man könnte glauben, man ist angelogen worden. Es gibt sie praktisch nicht.
