Man soll ja nicht so eitel sein und Geburtstag feiern. Es hat ja niemand was davon, dass man immer älter und hässlicher wird. Ich feiere lieber Leopoldi. Das ist ein schönes Wiener Fest. Aber heuer wollte ich in Venedig feiern. In der feinen Wohnung von Trust & Travel. Alle reisten an: Aus Wien, aus Berlin, aus Paris. Obwohl, überlegt haben wir es schon, als wir die Nachrichten vergangenen Mittwoch hörten. Notstand. Ach was.
Am Donnerstag erwartete uns strahlender Sonnenschein, und wir waren froh, nicht auf den Wetterbericht gehört zu haben. Leider hatten wir auf Paul gehört, und der hat uns in das schlechteste und teuerste Restaurant Venedigs geschickt. Für eine Handvoll Hunderter entkamen wir der Folter. Nun, am anderen Morgen waren wir auf dem Rialto-Mercado und kauften Fisch und Roastbeef, Eselsalami, reife Trauben und alle Gemüse des Veneto.
Leider waren wir etwas spät dran – dank eines fröhlichen Frühstückers, der ein Pfirsich-Marmeladenbrot nach dem anderen in sich hineinschaufelte – und konnten nicht mehr zurück in die Wohnung. Der Markusplatz stand unter Wasser und Polizei verhinderte einen Durchbruch. Wir fuhren mit dem Vaporetto auf den Lido und registrierten, dass Gummi-Stiefel die Männer einfach sexy machen. Aßen Fischsuppe. JM trocknete seine Socken unter dem Händetrockner in der Toilette. Der Bellini war hausgemacht und sehr gut. Wir tranken 10. Dann spendierten wir einer Paolo-Veronese-Kirche 15 Kerzen und beteten für die Serenissima.
Das schöne am Geburtstag in Venedig ist, dass man seine Geschenke auf der Straße findet. Gucci und Prada, Missoni und Armani schmissen einfach ihre Designer-Klamotten auf den Müll. War ja Wasserschaden. Ich griff frohen Herzens zu. So wird man doch am Ende immer belohnt.
liebe Cosima, du bist einfach was ganz Besonderes. Da wäre ich sehr gerne dabei gewesen, vielleicht hätte ich auch ein Kleid gefunden;-)
alles Liebe, Bussi andrea