My personal Biennale…

Also, wo der Sommer so großartig war, und weil die große Kälte ansteht, und wegen diesem und jenem haben wir noch einmal die Reise-Schuhe, die 7-Meilenstiefel angeschnallt und sind aufgebrochen gen Süden.

Zuerst nach Graz.

Stefan Röhrle hat dort Bühne und Kostüm gemacht für Falk Richters „Gott ist ein Dj“.
Hier gerade der Schluss-Applaus. Ehrlich gesagt: es war ein krudes Stück, aber Bühne und Kostüm haben es rausgerissen. Applaus!

Da war grad Wahlnacht und wir waren einigermaßen bedröppelt. Das Ergebnis war, naja.

Von Graz ist es nicht weit ins Ausland, deshalb haben wir uns sofort auf Venedig geeinigt.  Nix wie raus aus dem FPÖVP-Ländle!

 

Dogenpalast

Ja, das ist der Markus-Dom aus einer hoffentlich noch nicht übermässig fotografierten Perspektive. Der Himmel war wolkenlos und wir machten uns auf, die heiligen Stätten der Kunst zu besuchen.

Die Biennale!

BiennaleVenezuela

Ganz zu Anfang bei den Giardini ist der Venezuelanische Pavillon. Ist das nicht nett, diese Häkelpuppen? Die diesjährige Biennale ist nämlich sehr Handwerks-Orientiert. Kunsthandwerk. Wenn man es mit einem iPhone fotografiert, wird daraus Avantgarde.

 

Biennale

 

Das hat mir extrem gut gefallen, aber ich weiß nicht mehr, von wem es ist.

Im Österreichischen Pavillon hat man SPÖVP-Kunst gezeigt, einen lustigen Esel, der Schlittschuhlaufen geht und lachend ausrutscht. Von Matthias Poledna. (das Rechtschreibprogramm hat mir gerade Matthias St. Pölten vorgeschlagen)
Anyway, der Esel geht Schlittschuhlaufen und singt ein halb-melancholisches Lied. er sieht aus wie der ewige Konkurrent von Walt Disney, der nie ein Leiberl reisst. Aber es gab ganz viele Texte zu lesen. Re-Apropriation, die Wiederaneignung des Produktionsprozesses durch die Kunst oder so.

 

Bienalechina

Das war mein 2. Liebling auf der Biennale: Ein Trickfilm im Chinesischen Pavillon.
Eine „Coming to be individual – Story“. Hier ist unser Held grad beim Militär und bekommt das Hirn aus der Birne geklopft.
Wenn man den Kopf gedreht hat, hat man eine „Got to count digital to be alive-Story“ gesehen. Also, sie haben Kunststudenten zugelassen, die eine Menge gelernt haben, in der Uni. So fleißig!

(Die Deutschen haben Ai Wei Wei eingeladen, verschiedene Hocker zu verkleben, weil das ist unpolitisch und sehr widerständlerisch auf einmal.)
Aiweiwei
Da waren die Chinesen ohne Ai Wei Wei ziemlich gut beraten gewesen. Und irgendwie erinnert mich der chinesische Trickfilm an einen „coming of age“-Film von meinem Studenten Philip Comarella….

Anyway. der liebste Beitrag war – tatatataaa! Großbritannien. United Kingdom.

BieMurano

Nein, das nicht. Das ist Daisy, die Dackeldame ganz unten. kleiner Scherz zwischendurch: Ja, ich hab gelogen: es war nicht auf der Biennale. Wir sind ausgerissen und nach Murano gefahren, wo sie Tiere aus Glas machen. Wenn man sich keinen Luster aus Murano leisten kann, dann einen Dackel.

Anyway, zurück auf die Biennale:

BiennaleGB

Jeremy Deller, English Magic.

Und wir bekamen a cup of tea. Es war Nachmittag, und die Leute dort wissen, dass Kunstausstellungen mörderisch anstrengend sind. „Would you like your tea strong or not?“

Biennalemafiosi

Hier ein paar Berliner und Lublianer und Münchner und Wiener, die ich zufällig auf der Berlinale traf.

Ansonsten: Wenn Sie auf Air Bnb Cristinas Appartement mit der Terrasse beim Rialto-Markt mieten, vergessen Sie bitte nicht, ein Küchenmesser, eine Pfeffermühle und Weingläser mitzunehmen. Dann ist Venedig wunderschön.

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